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Streitkultur

In der Episode "Der Streit" von Helme Heine läuft das ganz anders.

Johnny Mauser hat die Streitereien seiner beiden besten Freunde nämlich so richtig satt und zieht sich zurück an einen ruhigen Ort.

Durch ein Missgeschick wird er dort eingesperrt und ist eine ganze Weile verschwunden, was seine beiden Freunde natürlich in helle Aufregung versetzt.

 

Über die Identifikation mit den verschiedenen Figuren und Personen gelangt der Zuschauer auf die unterschiedlichen Seiten und erlebt sowohl den Starrsinn, die Wut, die Trauer und die Erleichterung der Akteure.

Selbst die Position, als Betrachter dem Streit anderer ausgesetzt und durchaus auch individuell betroffen zu ein, wird als Erleben spürbar, … und ist manchen nicht unbekannt.

 

Die Parallelen zur Lebenswelt der Kinder in der Familie, dem Freundeskreis und dem Schulalltag sind offensichtlich.

 

Natürlich ist die Inszenierung so angelegt, dass sie als Theatererlebnis für sich ganz allein stehen kann.

 

Es ist aber auch gut denkbar, die Eindrücke zum Anlass zu nehmen um über Streit, Streitverhalten, Streitstrategien, Streitempfinden, Streitschlichten und den vielen, vielen anderen Komponenten von Streit zu sprechen, denn auch Kinder sind in der Regel keine „Streit-Spezialisten“.

Zudem erleben Kinder aber auch oft, wie unqualifiziert sich andere (leider auch Erwachsene) streiten, sie werden ungewollt zu hilflosen Zeugen, wenn sich Eltern, Geschwister, Verwandte oder Nachbarn „auseinander - setzen“.

 

Die Chance über etwas zu sprechen, was ich vielleicht kenne, aber im Gespräch auch immer sehr wohl beim Erleben der Figuren belassen kann, wird von Kindern geschätzt, gerne genutzt und impliziert ganz individuelle Lernerfahrungen.