Zivilcourage

All das, was in diesem Theaterstück passiert, ist den Zuschauern, ob groß oder klein, sehr bekannt. Die Erlebnisweisen der Akteure, das Miteinanderumgehen und der Gebrauch der Sprache entstammen dem ganz normalen Alltag. Am Südpol geschieht das gleiche wie auf dem Schulhof oder auf der Straße, vielleicht gerade noch (mit-)erlebt: da wird gerempelt, gelacht, gespielt und gejagt, es gibt Freunde, da sind die gleichen, die anderen, ... und dann auch noch der da!

Im Gegensatz zur Realität geschieht all das in einer Geschichte, am Südpol, weit, weit weg - obwohl, naja, es wird zugeschaut und miterlebt! Die Identifikationsmöglichkeiten sind äußerst vielfältig, das emotionale Spektrum bietet jedem einzelnen zahlreiche Zugänge. In spontanen Zurufen können sich mithin Tipps, Bestätigungen, Kommentare und eigene Alltags-Parallelen vermischen. Manchmal geschieht aber auch gar nichts. Zumindest nicht laut und nach außen getragen.

Doch schließlich erfährt das Geschehen am Ende einen unerwarteten Dreh.

Die Akteure sehen keine Chance, die Vorkommnisse allein zu meistern, der fiese King ist einfach zu stark, Hilfe wäre nötig. Figuren und Zuschauer sehen sich an "Siehst Du was ich sehe? fragt Joschi. "Klar, die schauen schon die ganze Zeit zu...." meint Pit. Es wird ganz, ganz still und nicht nur wir bekommen in diesem Moment eine Gänsehaut.

"Wollt ihr uns helfen?" -- "JAAA!"

Die Kinder spüren hautnah, was es heißt Zivilcourage zu beweisen, sie zeigen Flagge und haben ganz selbstbewußt ihre Zuschauerrolle verlassen. Für Kinder, Erwachsene und uns ist es immer wieder ein Highlight, dieses Potential zu erleben. Die Nachhaltigkeit dieses Erlebens steht dabei für alle außer Frage.

Mit den Materialien, die unser Theater zur Verfügung stellt, Inhaltsangabe - Liedertexte - Liedernoten - Typologie der Figuren, wird vielerorts das Stück nicht nur als pures Theatererlebnis präsentiert, sondern im Rahmen eines "Aktionstages gegen Gewalt" oder einer Projektwoche in das Bildungsangebot der Schule integriert.